Story:
Für ihren aktuellen Weihnachtsspot reaktiviert die Migros den putzigen Wichtel Finn, der zuletzt in den Jahren 2017 und 2018 die Herzen der Kinder und des Publikums im Sturm erobert hat. Alleine die Publikation eines kurzen Teasers auf Instagram findet sofort die Aufmerksamkeit der Publikumsmedien.
Einschätzung:
Die Weihnachtsspots der Grossverteiler haben sich in jüngster Zeit zu einem eigenständigen Genre entwickelt. Weil das Publikum in der besinnlichen Vorweihnachtszeit sehr sensibel auf allzu plakativ vorgetragene kommerzielle Botschaften reagiert, stellen sie nicht Produkte oder Leistungen ins Zentrum, sondern thematisieren Hilfsbereitschaft oder Nächstenliebe. Dies mit dem Hintergedanken, das Publikum für die Marke zu begeistern und die Kundenbindung zu stärken.
Story:
Um das - zunehmend nostalgisch anmutende - Sommerloch zu füllen, macht die Redaktion von Radio Energy eine Geschichte zum Sommerloch und befragt dazu den Kommunikationsexperten.
Einschätzung:
Tatsächlich kann seit dem Aufkommen der Onlinemedien und der Social-Media-Plattformen von einem Sommerloch kaum mehr die Rede sein. Trotzdem finden in dieser Zeit immer wieder Nachrichten von grösserer Belanglosigkeit mediale Verbreitung. Dies auffällig oft in Zusammenhang mit Tieren, wie das unlängst die Verwechslung eines Wildschweins mit einem Löwen in Berlin gezeigt hat.
Nach seinen favorisierten Sommerloch-Geschichten befragt, nennt der Kommunikationsexperte schmunzelnd den aktuellen Hashtag #needashave von Alain Berset, den Kaiman im Hallwiler See und schliesslich den Kraken Paul, der während der Fussball-WM 2011 als Orakel für die Medien herhalten musste.
Story:
Die Schweizerische Kriminalprävention und «Ihre Polizei» lancieren eine neue Sensibilisierungskampagne unter dem Titel «Dini Muetter», der eine bottom line «will dich nid im Knascht bsueche" erhält. Ziel der Kampagne ist, Jugendliche und junge Erwachsene auf die Gefahren hinzuweisen, die mit dem Mitführen von Messern im Ausgang einhergehen. Radio Energy fragt den PR-Experten, ob die Wahl dieses Titels glücklich ist.
Einschätzung:
Zugutehalten könnte man den Kampagnentitel allenfalls, dass er unter Umständen für Aufmerksamkeit sorgt. Tatsächlich ist er aber viel zu weit vom Thema entfernt, der Weg führt von «Muetter» über «Gefängnis» und «Messer» bis zu «Gewalt», womit der Erklärungsbedarf die Aufmerksamkeitsstpanne bei Weitem übersteigt. Kommt dazu, dass «Dini Muetter» (oft zusammen mit «isch hässig») schon stark von der feministischen Bewegung besetzt ist.
Story:
Die Redaktion von Radio Energy stolpert über einen TikToker, der den Konsument:innen vor Augen führt, dass sie exponentiell mehr Kaltgetränke nachfragen, wenn neben einem Coca Cola-Automaten ein zweiter der Firma Pepsi Cola steht. Selbiges sei durchaus als ein vorsätzliches Vorgehen der Marketing-Betreibenden zu verstehen.
Einschätzung:
Natürlich ein gefundenes Fressen für den befragten Experten, der vorerst die Beobachtung des TikTokers bestätigt. Alsdann erörtert er in längeren Quotes erforschte und angewandte Phänomene der Verhaltenspsychologie und welcherlei Gefahren unsereins als Konsument:innen begegnen, wenn wir einen handelsüblichen Grossverteiler betreten.
Story:
In der neuen - bereits dritten - Produktion für Schweiz Tourismus verirren sich Roger Federer und Trevor Noah auf die Grand Train Tour of Switzerland. Die Beurteilung der absehbaren Wirkung des Clips erfolgt allerdings noch vor dessen Veröffentlichung.
Einschätzung:
Nach "No drama" bereits der zweite Kommentar eines Clips von Roger Federer für Schweiz Tourismus. Entsprechend muss die Einschätzung ausfallen: Die bisher über 150 Mio. Views für die beiden bereits publizierten Videos sowie die Resonanz in den - internationalen - Medien und Sozialen Plattformen geben dem Konzept fraglos Recht. Schweiz Tourismus ist gut beraten, die Kampagne weiter fortzusetzen.
Story:
Der ehemalige US-Präsident stattet dem Zürcher Hallenstadion im Rahmen seiner Tournee unter dem Titel "An evening with President Barack Obama" einen Besuch ab. Obwohl äusserst diffus ist, was Barack Obama an dem Abend bieten wird, kosten die Tickets im Vorverkauf eine hübsche Summe.
Einschätzung:
Unpolitisch wird der Abend mit Sicherheit nicht, Barack Obama hat ein grosses Sendungsbewusstsein und wird auch in Zürich seine Überzeugungen und Ideen unters Volk bringen wollen. Ungewöhnlich - weil erstmalig - ist eine derartige Roadshow zum einen gewiss; zum anderen ist es keinesfalls ungewöhlich, dass ehemalige Präsidenten mit ihren Engagements in der Öffentlichkeit bleiben, zuletzt etwa Jimmy Carter oder Bill Clinton.
Story:
Wie SRF News berichtet (und das Investigativ-Team von Radio Energy hernach herausgefunden hat), ist Granit Xhaka seit kurzer Zeit auf der Online-Plattform Cameo anzutreffen. Dort können User:innen gegen Entgeld individualisierte Grussbotschaften von Promis anfordern.
Einschätzung:
Der Captain der Nati ist, wie andere bekannte Fussballer auch, umgeben von Beratern. Eine oder einer von ihnen arbeitet bei einer Berlin Agentur für Influencer-Marketing. Es ist naheliegend, dass sie oder er Granit Xhaka geraten hat, auf Cameo zu gehen. Dies, um seine Reichweite zu vergrössern, in diesem Setting zu mehr Renommee zu gelangen und insgesamt also seinen Marktwert als Influencer zu vergrössern.
Story:
Die Redaktor:innen von Radio Energy stellen fest, dass die - manchmal "perfiden" - Kampagnen der Werbetreibenden auf sozialen Medien wie Instagram totz bisweilen schleierhafter Herkunft zu funktionieren scheinen.
Einschätzung:
Es darf gewiss nicht überraschen, wenn sich Anbieter aus den Bereichen Mode, Lifestyle, Fitness, Ernährung gerade Instagram, Tiktok und ähnlich angesagte Medien für ihre Kampagnen aussuchen - dort tummeln sich die Influencer und mit ihnen natürlich auch ihre Follower.
Quote in Energy Downtown vom 27. Februar 2023 auf Radio Energy
Story:
Die Bernexpo Groupe und das Gurtenfestival lassen per Medienmitteilung verlauten, dass sie eine Partnerschaft eingehen. Die beiden Veranstalter planen gemeinsame Konzertreihen in den Winter- und Frühlingsmonaten auf dem Bernexpo-Gelände.
Einschätzung:
Für ein Publikum, das auf arrivierte und breitenwirksame Künstler:innen steht, mag die Partnerschaft ein Gewinn sein. Angesichts des zunehmenden Konkurrenzdruckes unter den grossen Festivals ist das forcierte Wachstum bestimmt nicht falsch. Für das Gurtenfestival, das sich ohnehin zunehmender Kritik ausgesetzt sieht, den Kommerz über die Kultur zu stellen, kann die Zusammenarbeit allerdings auch einen Imageverlust zur Folge haben.
Quote 1 in der Morgenshow vom 9. Februar 2023 auf Radio Energy
Quote 2 in der Morgenshow vom 9. Februar 2023 auf Radio Energy
Story:
Die Polizei Aachen nimmt die schwedische Klima-Aktivistin Greta Thunberg an einer Protestaktion in Lützerath in Gewahrsam. Ihr kaum verstecktes Lächeln und die etwas gestellt anmutenden Bilder des Polizeieinsatzes sorgen in den sozialen Medien für teilweise heftige Reaktionen.
Einschätzung:
"Fake", wie viele User auf Twitter unterstellen, sind die Bilder keinesfalls - sie wurden ja nicht nachträglich gefälscht. Vielmehr scheinen sie inszeniert zu sein: Die Klima-Aktivist:innen verfügen über eine hervorragend geölte PR-Machinerie, um ihre Protagonist:innen ins Scheinwerferlicht zu rücken. Auf der anderen Seite wissen auch die Einsatzkräfte um die mediale Aufmerksamkeit, vermeidet daher - nach vorgängigen Gewaltszenen - einen konfrontativen Eindruck tunlichst und machen das Spiel daher insgesamt mit. Der PR-Stunt von beiden Seiten mündet in ungewohnten Bildern, die tatsächlich an ihrer Glaubwürdigkeit zweifeln lassen.