Story:

Die Story sorgt für ein gehöriges Aufsehen in den Schweizer Medien: Mondelēz International, Besitzerin der Toblerone, investiert rund 65 Millionen Franken in die Schoggi-Fabrik in Bern. Das ermöglicht es der Schweizer Kult-Marke auch, anstelle des verlorenen Matterhorns neu das Schweizerkreuz auf die Verpackung aller in der Schweiz hergestellten Toblerone-Produkte zu setzen. Die Redaktion von Energy Downtown befragt den Kommunikationsexperten, worin die Bedeutung dieses Schrittes liegt.


Einschätzung:

Von den drei sorgsam beantworteten Fragen geht am Abend nur eine über den Sender, diejenige nach der Bedeutung des Schweizerkreuzes. Der Experte darf dieses mit dem Konstrukt «Swissness» in Verbindung bringen und darlegen, mit welchen Werten die Schweiz denn gerne im Ausland wahrgenommen werden würde.

Nicht publiziert werden seine Gedanken dazu, warum Toblerone nicht auf das Matterhorn zurückgekommen ist und lieber das Schweizerkreuz setzt und warum Swissness Qualität zum Ausdruck bringt und daher einen höheren Preis rechtfertigen soll.

Quote in Energy Downtown vom 11. Februar 2025

Story:

Das Regionaljournal Bern Freiburg Wallis von SRF berichtet, dass die vor einem Jahr im Wankdorfstadion eingeführten Holzbecher nun doch nicht recycelt, sondern verbrannt werden. Verunreinigungen des Materials machen es gemäss Angaben des zuständigen Start-ups arboloom unmöglich, das Holz zu Spanplatten weiterzuverarbeiten. Stefan Stauffiger, Mediensprecher des BSC YB, wehrt sich gegen den Vorwurf, der Verein habe die Fans hinters Licht geführt: Die Kommunikation mit dem Anbieter habe nicht funktioniert.


Einschätzung:

Der um seine Meinung angefragte Kommunikationsexperte kann Stauffiger nicht widersprechen: Dass Bierbecher aus dem Wankdorf nicht porentief rein zurückgelangen, dürft allen Matchbesuchenden bekannt sein. Umso mehr scheint es erstaunlich, dass arboloom ein Jahr braucht, um das herauszufinden und den BSC YB ins Bild zu setzen.

Für einen Lieferanten ist es von existentieller Wichtigkeit, dass er den Auftraggeber umgehend alarmiert, wenn der seine Leistung nicht im vereinbarten Rahmen erbringen kann und über das weitere Vorgehen informiert. Beides ist im Fall des Holzbecher-Recycling massgeblich zu spät passiert.

Beitrag vom 27. Februar 2025 im Regionaljournal SRF

Beitrag vom 27. Februar 2025 auf TeleBärn (ab 03:20)

Story:

Die Migros informiert am Dienstag, 25. Februar 2025 per Communiqué, dass sie die vor einem Jahr angekündigte Konzentration aufs Kerngeschäft abgeschlossen hat: Die Möbel-Sparte Micasa verkauft sie an deren Management, die meisten der «Do it + Garden»-Filialen plant sie indessen bis Ende Juni zu schliessen. Diese Kommunikation scheint der Redaktion von TeleBärn einmal mehr suspekt, sie bittet den Kommunikationsexperten daher um seine Einschätzung.


Einschätzung:

Der Kommunikationsexperte findet es auch zumindest sonderbar, dass die Medienmitteilung den Titel «Veräusserungsprozess... abgeschlossen» trägt, im Text jedoch «Für vereinzelte Do it + Garden Standorte laufen dezentral weiterhin Verhandlungen mit potenziellen Interessenten...» zu lesen ist. Er hätte hier geraten, den Titel zu ändern oder - besser - die Kommunikation nach hinten zu schieben. Das hätte es auch erlaubt, die Lösungen für alle Standorte und vor allem die dort Beschäftigten zu präsentieren.

Insbesondere lokale Medien pflegen nach derlei Ankündigungen nämlich in die Filialen in ihrem Verbreitungsgebiet zu eilen, um sich nach dem Stand der Dinge zu erkundigen. Wenn sie dort vom Personal indessen erfahren, dass die Zukunft des Standorts ebenso unklar wie die eigene Arbeitsplatzsicherheit ist, wirft das bestimmt kein gutes Licht auf die Migros. Und ihre Kommunikation.

Beitrag vom 26. Februar 2025 auf TeleBärn

Story:

Beim Super Bowl haben Werbespots fast den gleichen Stellenwert wie das Spiel selbst. Unternehmen zahlen Millionen für wenige Sekunden Sendezeit. Dieses Jahr ist auch die Schweizer Sportschuhmarke «On» dabei – inklusive Miteigentümer Roger Federer als Aushängeschild. Im Werbespot diskutiert er mit Elmo von der Sesamstrasse über das On-Logo, das laut Elmo wie ein Q und C aussieht. Federer besteht darauf, dass es ein O und ein N darstelle, gerät am Ende aber selbst ins Grübeln. Ein humorvoller Clip, doch lohnt sich die Millionen-Investition? Die Redaktion erkundigt sich bei Jana Neuenschwander, die den ferienabwesenden Stefan Herrmann auch in diesem Bereich ausgezeichnet vertritt.


Einschätzung:

Die Kosten für einen Werbespot beim Super-Bowl-Finale sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Dennoch scheinen sie sich zu lohnen: So lag der durchschnittliche ROI (Return on Investment) im Jahr 2023 bei 5,2 US-Dollar pro investiertem Dollar (Quelle: Statista). Der genaue Wert hängt von der Branche und dem Spot selbst ab, und dieser ist «On» auf jeden Fall gelungen. Das bewährte Super-Bowl-Rezept aus Weltstar und Humor kam auf Social Media hervorragend an und dürfte auch den Geschmack der Zuschauenden getroffen haben. Zudem räumte «On» so auf charmante Weise mit dem verbreiteten Logo-Missverständnis auf.

Quote 1 in Energy Downtown vom 11. Februar 2025

Story:

Der Hype um alles, auf dem «Dubai» steht, zieht immer weitere Kreise: Im November 2024 lanciert die Käserei Seiler im Kanton Obwalden das Dubai-Raclette. Die überraschende Kombo findet das Interesse nationaler und internationaler Medien, so auch von Radio Energy.


Einschätzung:

Natürlich handelt es sich beim Dubai-Raclette um einen Marketing-Gag, wie das die Geschäftsführerin der Käserei Seiler auch unumwunden zugibt. Anbietende, die auf den Trend aufspringen wollen, müssen natürlich schnell ein passendes Angebot auf den Markt bringen und dieses dann auch rechtzeitig wieder herunterfahren können. Gelingt das, kann neben einem wirtschaftlichen Erfolg auch ein positives Image winken, das Anbietende als schnell, trendy und nahe am Zeitgeist positioniert.

Quote 1 in Energy Downtown vom 19. Dezember 2024

Quote 2 in Energy Downtown vom 19. Dezember 2024

Story:

Der Stadt Thun gelingt, was nur wenigen auf Social Media gelingt: Sie geht - mit dem offiziellen Account der Behörden - viral, zumindest auf TikTok. Das meistgeklickte Video verzeichnet über 230'000 Views, und im laufenden Jahr hat der Kanal deutlich über eine Million Impressionen erzielt.
Das freut indessen die SP-Fraktion von Thun weniger: Sie findet die Clips «peinlich und pseudo-lustig» und fordert die Stadt in einem dringlichen Postulat sogar auf, TikTok zu verlassen.


Einschätzung:

Für den nach seiner Meinung befragten Kommunikationsexperten ist klar, dass es beinahe eine Sünde wäre, wenn Thun den TikTok-Kanal schliessen würde oder müsste. Denn der Social-Media-Manager und der Praktikant, die den Content bereitstellen, machen alles richtig: Dieser ist relevant, informativ, schnell an Trends angelehnt, unterhaltsam und sehr nahe an der Community. Gerade zu den letzten beiden Punkten steht die SP-Fraktion von Thun im Verdacht, den Humor und den Umgang auf dem Kanal nicht richtig einschätzen zu können.
Vor allem aber gibt Thuns TikTok der Erfolg recht: Views und Engagement gehen durch die Decke, in einer Umfrage gaben zudem 20 % der Gäste und Besucher:innen von Thun an, das Reiseziel wegen Social Media gewählt zu haben. Wer will denn schon auf eine dermassen gewaltige Verkaufsmaschine verzichten?

Beitrag vom 5. Dezember 2024 auf TeleBärn

Story:

Chantal Perriard und René Lenzin, die im Co-Präsidium die Stadtberner FDP führen, erscheinen beide zur Aufzeichnung der Talk-Sendung «Bäregrabe» von TeleBärn. Im Beisein der anderen Parteispitzen und von Journalistinnen und Journalisten entbrennt zwischen den beiden ein Streit darum, wer in der Sendung auftreten darf. Am Schluss ist es René Lenzin, der wieder im Studio zum Gespräch erscheint. Neben TeleBärn berichtet auch Der Bund über den unrühmlichen Vorfall.


Einschätzung:

Immer häufiger teilen sich zwei Personen das Präsidium einer Partei, zunehmend auch im bürgerlichen Lager. Ein derartiges Co-Präsidium hat eine Reihe von Vorteilen:

Diesen Vorteilen stehen einige Nachteile gegenüber:

In der Kommunikation gegen aussen ist es unabdingbar, dass die beiden Parteispitzen mit einer Stimme auftreten und sich nicht widersprechen. Ist das nicht der Fall, entsteht Unsicherheit im Innern der Partei und die politische Gegnerschaft findet - wie im vorliegenden Fall - ein gefundenes Fressen.

Beitrag vom 30. Oktober 2024 auf TeleBärn (ganze Sendung, ab 06:18)

Story:

Seit ein Video der Influencerin Maria Vehera (das bis heute über 90 Millionen Mal angesehen wurde) den Genuss der Dubai-Schokolade gezeigt hat, geht die neuartige Süssspeise (nicht nur auf TikTok) viral. Auch die Redaktion von TeleBärn vernimmt vom Hype und gelangt mit der Frage an den Kommunikationsexperten, wie derlei Hypes denn überhaupt zustandekommen können.


Einschätzung:

Ob und wann ein Video viral geht, lässt sich kaum je abschätzen. Im konkreten Fall haben zwei Faktoren den Hype begünstigt: Die ASMR-Influencerin (Autonomous Sensory Meridian Response) Maria Vehera, die überhaupt erst (nach zwei Jahren Existenz) auf die Schokolade gestossen ist, hat zum einen mit über 2 Millionen Followerinnen und Followern eine beträchtliche Reichweite. Zudem hat sie ihr Video perfekt produziert, es vermittelt auf den Punkt genau das kribbelig-wohlige Gefühl, auf das die ASMR-Gemeinde steht: Die Geräusche stimmen ebenso wie der visuelle Genuss, der Name Dubai suggeriert überdies Exotik.

Zum anderen ist die Schokolade ein rares Gut, die Produzentin Sarah Hamouda kann im Tag gerade 500 Stück herstellen, die innert Minuten ausverkauft sind. Diese Beschränktheit schafft Exklusivität und damit natürlich Anreiz für andere Influencerinnen und Influencer: Wer den Genuss der Dubai-Schokolade (oder ihre Herstellung zuhause) im Video zeigen kann, befindet sich in einem erlauchten Kreis. So darf es nicht erstaunen, dass es heute unzählige Clips im Netz gibt und die Userinnen und User kaum mehr um den Schokolade-Genuss herumkommen.



Beitrag vom 24. Oktober 2024 auf TeleBärn

Story:

Die HandelsZeitung portiert einen LinkedIn-Post des Bulgari-CEO Jean-Christophe Babin, was flugs vornehmlich in Boulevard-Medien Weiterverbreitung und so auch Eingang in die Top-Story von Radio Energy findet. In seinem Post moniert Babin, dass Passagiere der Swiss «Geiseln der Inkompetenz und Arroganz» seien. Zahlreiche Kommentare von anderen Vielfliegern stützen die Aussage des angesäuerten CEO. Kurze Zeit nach der Publikation löscht Babin seinen Post allerdings.


Einschätzung:

Der Kommunikationsexperte schätzt die Berichterstattung und den Post eines weiteren Wutbürgers als kleinen Schwelbrand ein und sieht darin keinen nachhaltigen Imageschaden für die Fluggesellschaft. Weitaus folgenschwerer könnte es sein, dass die HandelsZeitung in Zusammenhang damit statistisch erhärtete Fehlleistungen der Swiss publiziert. Das könnte im Gedächtnis des Publikums haften bleiben, in Zukunft Wiedererkennung finden und so zu einem schleichenden Vertrauensverlust führen.


Nicht unerwähnt darf bleiben, dass sich auch Babin keinen Gefallen getan hat: Von einem CEO einer führenden Marke darf man erwarten, dass er rational und bedacht handelt und kommuniziert, sich also nicht zu derlei emotionalen Posts hinreissen lässt.


Quote in Radio Energy am 25. September 2024

Beitrag der Handelszeitung (Abo)

Story:

Snoop Dogg, vormals Gangsta, Kiffer und Pimp, heute TV-Personality und Entertainer, begeistert an den Olympischen Spiele 2024 in Paris als TV-Sonderkorrespondent und Liebling des Social-Media-Publikums. Der Rapper sorgt für den US-Sender NBC für unterhaltsame Momente und holt ein insbesondere jüngeres Publikum zurück an die Live-Übertragungen. Die Redaktoren von Energy fragen beim Kommunikationsexperten nach, ob das für Snoop Dogg nicht auch mit Risiken verbunden sei.


Einschätzung:

Snoop Dogg wird sich kaum Gedanken über irgendwelche Risiken machen, dafür ist er zu impulsiv und dafür nimmt er sich selber viel zu wenig ernst. Und genau darum besteht aus Sicht des Kommunikationsexperten keinerlei Risiko: Die Auftritte des Dogg sind dermassen überzeichnet, dass sie schon als Persiflage durchgehen. Die alten Fans aus den Gangsta-Zeiten werden sich blendend amüsieren, wie er das Establishment aufmischt. Die junge Generation freut sich über die coolen Pranks. Sie hat sich vorher an der bierernsten Sport-Berichterstattung gelangweilt und begeistert sich nun über die kumpelhafte Herangehensweise des 52-jährigen Rappers.


Quote in Radio Energy am 5. August 2024

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