Story:

Snoop Dogg, vormals Gangsta, Kiffer und Pimp, heute TV-Personality und Entertainer, begeistert an den Olympischen Spiele 2024 in Paris als TV-Sonderkorrespondent und Liebling des Social-Media-Publikums. Der Rapper sorgt für den US-Sender NBC für unterhaltsame Momente und holt ein insbesondere jüngeres Publikum zurück an die Live-Übertragungen. Die Redaktoren von Energy fragen beim Kommunikationsexperten nach, ob das für Snoop Dogg nicht auch mit Risiken verbunden sei.


Einschätzung:

Snoop Dogg wird sich kaum Gedanken über irgendwelche Risiken machen, dafür ist er zu impulsiv und dafür nimmt er sich selber viel zu wenig ernst. Und genau darum besteht aus Sicht des Kommunikationsexperten keinerlei Risiko: Die Auftritte des Dogg sind dermassen überzeichnet, dass sie schon als Persiflage durchgehen. Die alten Fans aus den Gangsta-Zeiten werden sich blendend amüsieren, wie er das Establishment aufmischt. Die junge Generation freut sich über die coolen Pranks. Sie hat sich vorher an der bierernsten Sport-Berichterstattung gelangweilt und begeistert sich nun über die kumpelhafte Herangehensweise des 52-jährigen Rappers.


Quote in Radio Energy am 5. August 2024

Story:

In einem internen Rundschreiben orientiert das Management der Berner Inselgruppe am Donnerstag, 11. Juli 2024, dass es bis Mitte 2025 insgesamt 110 Mio. Franken einsparen will. Um das zu erreichen, will es Stellen abbauen, auf teure Medizingeräte verzichten und wieder mehr Patienten ins Unispital holen. Eine Medienmitteilung bleibt aus, der Verwaltungsrat adressiert aber ein Schreiben an die Grossräte des Kantons und steht anschliessend auf Anfrage der Berner Zeitung und Keystone-SDA Red und Antwort. Am nachfolgenden Freitag sind die Sparpläne ein grosses Thema in den Medien.


Einschätzung:

Die Videojournalistin befragt den Kommunikationsexperten insbesondere nach dem Stil dieser Information. Dieser kann bestätigen, dass die gewählte Form tatsächlich eher ungewöhnlich ist. Zwar ist der Grundsatz "intern vor extern" bestimmt eingehalten, die Direktinformation des Grossrats und der Verzicht auf eine Information der Medien erstaunt aber doch. Dies umso mehr, als die Inselgruppe über eine grosse und kompetente Kommunikationsabteilung verfügt. Es liegt also der Verdacht nahe, dass sich der Verwaltungsrat einen Alleingang erlaubt und die Mitteilung autonom publiziert hat.



Beitrag vom 12. Juli 2024 auf TeleBärn

Story:

Zur Diskussion der Möglichkeiten und Chancen einer Bewerbung von Bern und/oder Biel für die Austragung des Eurovision Song Contest ESC lädt Moderator Markus von Känel den viermaligen ESC-Teilnehmer Marc "Cuco" Dietrich, den Stadtrat und Bern-Promotoren Claudio Righetti sowie den Kommunikationsprofi Stefan Herrmann ein.

Einschätzung:

In der engagierten, wortgewaltigen und bestimmt unterhaltsamen Runde äussert sich der Kommunikationsprofi zu einer Reihe von Punkten:

Im Anschluss an die letzte Frage nimmt der Kommunikationsprofi einen Gedanken des Bieler Stadtpräsidenten Erich Fehr auf, um eine neue Idee in die Runde zu tragen: Derr ESC liesse sich in Anlehnung an einen Sport-Grossevent doch auch dezentral an verschiedenen Standorten in der ganzen Schweiz austragen, um damit eine ganze Reihe von Regionen ins mediale Rampenlicht zu rücken.

Beitrag vom 18. Juni 2024 auf TeleBärn

Story:

Nach dem Sieg am Eurovision Song Contest ESC ist die Popularität von Nemo so gross wie nie. Mit der Mobiliar Versicherung und der SP Schweiz nutzen gleich zwei Werbetreibende die Sympathiewelle rund um Nemo, um Aufmerkamkeit für ihre eigenen Anliegen zu gewinnen - die SP allerdings offenbar ungefragt.

Einschätzung:

Ein derartiges "Newsjacking" ist eine moderne und äusserst beliebte Kommunikationsform, die ihren Niederschlag meist in Memes für die Sozialen Medien findet (bei denen die Toleranz gegenüber Urheberrechten oder der Recht am eigenen Bild massgeblich grösser ist). Da sich auch die Politik zunehmend für solche Memes begeistert, darf es nicht erstaunen, dass die SP mit Nemo punkten will. Mit einem Kopf ungefragt für eine politische Partei zu werben, hält der Kommunikationsberater allerdings für problematisch. Im fraglichen Falle dürfte das Risiko eines Schadens aber überschaubar sein, da Nemo seit dem ESC stark politisiert und mit der SP vergleichbare Standpunkte teilen wird.


Beitrag vom 18. Mai 2024 auf TeleBärn

Story:

Seit Sonntag, 12. Mai 2024 halten Pro-Palästina-Aktivisten aus der Studentenschaft die Unitobler an der Muesmattstrasse besetzt. Die Besetzerinnen und Besetzer fordern «einen akademischen Boykott israelischer Institutionen» und «eine sofortige Beendigung des Genozids an der palästinensischen Bevölkerung». Zum Zeitpunkt des Interviews ist ein Ultimatum der Unileitung, das Gelände bis am Mittag zu räumen, abgelaufen.

Einschätzung:

Wenn die Fronten zwischen den Studierenden und der Unileitung verhärtet scheinen, liegt das nicht zuletzt an der beidseitig unversöhnlichen Kommunikation, die kaum einen Dialog und einen Konsens zulässt: Auf der einen Seite sind die Aktivisten, die mit der Form einer Besetzung, stereotypen Schuldzuweisungen und - vom Adressaten - kaum zu erfüllenden Forderungen und kaum demokratische Mittel wählen (wie sie das glauben machen wollen). Auf der anderen Seite steht die Unileitung, die mit einem Ultimatum und dem Auslassen von Gesprächsangeboten auch nicht gerade zum Diskurs beiträgt.


Beitrag vom 14. Mai 2024 auf TeleBärn

Story:

Die Redaktion von TeleBärn nimmt die Berichterstattung über die 1. Mai Demonstrationen zum Anlass, um der Frage nach der Sinnhaftigkeit des Anlasses nachzugehen. Kaum überraschend bestreitet der dazu befragte Jungfreisinnige diese, wogegen die Grüne sie vehement verteidigt. Der Kommunikationsexperte soll dazu seine Wertung gewissermassen aus der neutralen Ecke geben.

Einschätzung:
Das Urteil des Kommunikatonsexperten fällt allerdings kaum neutral aus, er spricht dem 1. Mai eine grosse Sinnhaftigkeit zu. Zum einen hat die Arbeiterbewegung seit 1886 schon ausgesprochen viel für die Verbesserung der Arbeitsbedinungen und die Rechte der Arbeitnehmenden erreicht. Diese sind zum anderen aber nicht für die Ewigkeit bestimmt und müssen daher permanent überprüft und verteidigt werden. Hält man sich vor Augen, dass sich etwa in Deutschland Streik an Streik reiht und grosse Unternehmen wie etwa Tesla oder Amazon mehr oder weniger offen ein "Union Busting" betreiben, scheinen die (Kommunikations-)Aktivitäten rund um den 1. Mai mehr als nur gerechtfertigt zu sein.


Beitrag vom 1. Mai 2024 auf TeleBärn

Story:

Nachdem die Migros Anfang Februar 2024 angekündigt hat, sich von ihren komplizierten Strukturen zu befreien und schlanker aufzustellen, hat die Migros Aare im März 2024 damit begonnen, Filialen von Melectronics zu schliessen. Diese Schliessungen gibt sie allerdings nicht aktiv im Voraus bekannt, sondern bestätigt sie lediglich auf Anfrage der Medien, welche diese beobachten. Eine schlechte kommunikative Vorgehensweise, finden die Redaktoren von BärnToday, und lassen sich diese Einschätzung vom PR-Profi bestätigen.


Einschätzung:

Tatsächlich ist die Informationspolitik der Migros Aare ungeschickt: Medienstellen sollten besser agieren statt reagieren, sollten sich besser transparent und so glaubwürdig statt verschlossen und undurchschaubar darstellen. Die harrsche Kritik des Kommunikationsexperten findet denn auch ungefiltert Publikation im Online-Portal.

Ihm ist allerdings durchaus bewusst, dass die Kommunikationsverantwortlichen von Migros Aare keineswegs vorsätzlich suboptimal zu Werke gehen. Vielmehr gibt es in grossen und dezentralen Unternehmen immer eine ganze Reihe von Sachzwängen, die ein besseres und wirkungsvolleres Kommunizieren erschweren oder verunmöglichen. Das bestätigt ihm später auch seine Berufskollegin von Migros Aare, die er hinter den Kulissen um Nachsicht für seine offene Kritik bittet.


Publikation von BärnToday am 20. April 2024

Story:

Ein TikTok Video zeigt einen Armreif aus der neuen Kollektion des renommierten Modelabels Balenciaga, das einer Kleberolle aus dem Baumarkt zum Verwechseln ähnlich sieht. Das Video geht nicht nur in den Sozialen Medien viral, die "Luxus-Kleberolle" ist auch für zahlreiche Medien ein gefundenes Fressen. So auch für Radio Energy, dessen Redaktoren vom Kommunikationsexperten wissen möchten, warum das Modehaus auf derlei Ideen kommt.


Einschätzung:

Balenciaga arbeitet ganz bewusst mit dem Stilmittel der Provokation, die allerdings ein zweischneidiges Schwert ist. So hat das Modelabel im November 2022 denn auch einen veritablen Shitstorm und einen gewaltigen Reputationsschaden hinnehmen müssen, als es eine Kampagne mit Kindern und Teddybären im Fetisch-Look gefahren hat. An die darauf folgende, reumütige Erklärung des Creative Directors, sich künftig wieder auf die Produkte zu konzentrieren, hat sich das Label zwar gehalten. Immer noch provoziert es aber dadurch, dass es Alltagsgegenstände zu schockierend hohen Preisen ankündigt.


Die Strategie führt auf den Holzweg, meint der Kommunikationsexperte. Denn wer permanent Grenzen überschreitet, handelt sich nicht nur Ärger ein, sondern zunehmend auch Langeweile und Ermüdung. Kommt dazu, dass die junge, woke Generation, die das Label auch ansprechen will, genau durchschaut, wenn Kommunikatoren nicht authentisch, sondern nur auf einen Hype aus sind.


Quote in Radio Energy am 10. April 2024

Teaser in Radio Energy am 10. April 2024

Story:

Wie viele andere Social-Media-User erhalten auch die Redaktorinnen und Redaktoren von Radio Energy überfreundliche Anfragen um Mitgliedschaft in einem Team von ihnen gänzlich unbekannten Menschen. Grund genug, den Kommunikationsexperten zu fragen, was es denn nun mit diesem Network-Marketing auf sich hat.


Einschätzung:

Network-Marketing ist modernes Empfehlungs-Marketing: Zufriedene Kundinnen und Kunden empfehlen ein Produkt weiter und verkaufen es selber anderen Verbraucherinnen und Verbrauchern. Wenn ein Teil davon wieder Vertriebler wird, vergrössert sich die Vertriebsorganisation schnell. Die Vorteile für die Anbieter-Firmen sind evident: Sie haben geringe Kosten für ihre Kommunikation, weil ein Grossteil des Marketings von den Vertriebsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern geleistet wird. Sie sind es denn auch, die das Geschäftsrisiko übernehmen und aktiv sein müssen.


Quote 1 in Radio Energy (hier Luzern) am 4. April 2024

Quote 2 in Radio Energy (hier Luzern) am 4. April 2024

Story:

Es wird an den gestiegenen Preisen für die Grundstoffe von Nahrungsmitteln liegen, dass Shrinkflation (eine versteckte Preiserhöhung durch das Verkleinern der Portioniergrössen, im Volksmund auch "Mogelpackung" genannt) in jüngster Zeit ein häufiger anzutreffendes Phänomen ist. Es scheint der Redaktion von Radio Energy jedenfalls nicht entgangen zu sein, und so widmet sie ihm einen - nicht tagesaktuellen - Beitrag mit Ausführungen des Kommunikationsberaters.


Einschätzung:

Nach einer Begriffsklärung (salopp mit "Kaschieren beim Kassieren") nennt der Kommunikationsberater Beispiele für Shrinkflation aus der Lebensmittelindustrie und aus anderen Industriezweigen (die das Mogeln bisweilen noch subtiler praktizieren). Tipps für die Konsumentinnen und Konsumenten, wie sie Produkte mit Shrinkflation erkennen und sich mit Meldungen dagegen ein wenig wehren können, finden leider keine Aufnahme.


Quote in Radio Energy am 21. März 2024

Teaser in Radio Energy am 21. März 2024

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