Story:

Für ihren aktuellen Weihnachtsspot reaktiviert die Migros den putzigen Wichtel Finn, der zuletzt in den Jahren 2017 und 2018 die Herzen der Kinder und des Publikums im Sturm erobert hat. Alleine die Publikation eines kurzen Teasers auf Instagram findet sofort die Aufmerksamkeit der Publikumsmedien.


Einschätzung:

Die Weihnachtsspots der Grossverteiler haben sich in jüngster Zeit zu einem eigenständigen Genre entwickelt. Weil das Publikum in der besinnlichen Vorweihnachtszeit sehr sensibel auf allzu plakativ vorgetragene kommerzielle Botschaften reagiert, stellen sie nicht Produkte oder Leistungen ins Zentrum, sondern thematisieren Hilfsbereitschaft oder Nächstenliebe. Dies mit dem Hintergedanken, das Publikum für die Marke zu begeistern und die Kundenbindung zu stärken.

Quote vom 17. November 2023 auf Radio Energy

Story:

«20 Minuten» vermeldet, dass ein Dozent der Universität Bern auf X (vormals Twitter) den Angriff der radikal-islamistischen Hamas auf Israel gewürdigt hat: «Das beste Geschenk, das ich vor meinem Geburtstag erhalten habe.» Seine Partnerin, selber Institutsleiterin und damit seine Vorgesetzte, nimmt ihn im gleichen Beitrag in Schutz. Damit entsteht - einmal mehr - eine delikate Situation für die Universität Bern, die umgehend reagiert und Konsequenzen in Aussicht stellt.

Einschätzung:
Ein Disclaimer «opinions are my own» schützt in derlei Fällen natürlich keinesfalls: Personen, die gegen aussen eine Körperschaft repräsentieren, sind immer auch corporate influencer - erst recht, wenn sie den Arbeitgeber in der Biographie benennen und in der Lehre tätig sind. Die entsetzten Reaktionen aus dem Publikum bestätigen im konkreten Fall denn auch, dass ein sofortiger Imagetransfer stattfindet.

Die Universität Bern sollte also vorerst überprüfen, ob die Tweets nicht, wie vom Dozenten vorgebracht, aus dem Zusammenhang gerissen sind. Ist dem nicht so, ist sie gut beraten, wenn sie die erwähnten «einschlägigen Richtlinien» und die rechtlichen Grundlagen schnellstmöglich als Messlatte nimmt, um die Konsequenzen auszusprechen und durchzusetzen.

Beitrag vom 10. Oktober 2023 auf TeleBärn

Story:

Um das - zunehmend nostalgisch anmutende - Sommerloch zu füllen, macht die Redaktion von Radio Energy eine Geschichte zum Sommerloch und befragt dazu den Kommunikationsexperten.


Einschätzung:

Tatsächlich kann seit dem Aufkommen der Onlinemedien und der Social-Media-Plattformen von einem Sommerloch kaum mehr die Rede sein. Trotzdem finden in dieser Zeit immer wieder Nachrichten von grösserer Belanglosigkeit mediale Verbreitung. Dies auffällig oft in Zusammenhang mit Tieren, wie das unlängst die Verwechslung eines Wildschweins mit einem Löwen in Berlin gezeigt hat.

Nach seinen favorisierten Sommerloch-Geschichten befragt, nennt der Kommunikationsexperte schmunzelnd den aktuellen Hashtag #needashave von Alain Berset, den Kaiman im Hallwiler See und schliesslich den Kraken Paul, der während der Fussball-WM 2011 als Orakel für die Medien herhalten musste.

Quote vom 4. August 2023 auf Radio Energy

Story:

Am heurigen Gurtenfestival erfolgt die traditionelle Becherspende zugunsten des Kollektivs Café Révolution, das in der Folge auch mit einem Stand vertreten ist. Am Samstagabend veröffentlicht das Kollektiv allerdings ein Statement auf Instagram, wonach das Ausmass an erlebter Gewalt und Rassismus so gross war, dass es den Stand frühzeitig schliesst.


Einschätzung:
An diesem Entscheid ist bestimmt nichts auszusetzen. Allerdings ist es nach Dafürhalten des Kommunikationsexperten suboptimal und bedauerlich, dass das Café Révolution das Statement eigeninitiativ und einseitig publiziert hat. Das nämlich machte eine eilig verfasste Stellungnahme des Gurtenfestivals nötig, die erahnen lässt, dass auch dort nicht alle Fakten bekannt sind. In den Medien und im Publikum entsteht so der Eindruck, dass zwei unabhängige Parteien ihre eigenen Sichtweisen kommunizieren.

Demgegenüber hätte eine gemeinsame Erklärung von Gurtenfestival und Café Révolution nicht nur die Partnerschaft unterstrichen und eine grössere Reichweiter erzielt, sondern der Botschaft auch eine grössere Dringlichkeit verliehen.

Beitrag vom 18. Juli 2023 auf TeleBärn

Story:

Die Schweizerische Kriminalprävention und «Ihre Polizei» lancieren eine neue Sensibilisierungskampagne unter dem Titel «Dini Muetter», der eine bottom line «will dich nid im Knascht bsueche" erhält. Ziel der Kampagne ist, Jugendliche und junge Erwachsene auf die Gefahren hinzuweisen, die mit dem Mitführen von Messern im Ausgang einhergehen. Radio Energy fragt den PR-Experten, ob die Wahl dieses Titels glücklich ist.


Einschätzung:

Zugutehalten könnte man den Kampagnentitel allenfalls, dass er unter Umständen für Aufmerksamkeit sorgt. Tatsächlich ist er aber viel zu weit vom Thema entfernt, der Weg führt von «Muetter» über «Gefängnis» und «Messer» bis zu «Gewalt», womit der Erklärungsbedarf die Aufmerksamkeitsstpanne bei Weitem übersteigt. Kommt dazu, dass «Dini Muetter» (oft zusammen mit «isch hässig») schon stark von der feministischen Bewegung besetzt ist.

Quote vom 19. Juni 2023 auf Radio Energy

Story:

Nach den Missbrauchsvorwürfen gegen Till Lindemann stehen die beiden Konzerte von Rammstein in Bern in der Kritik. Eine Petition der Juso, sie zu verhindern, scheitert allerdings. TeleBärn will vom Kommunikationsberater wissen, wie die Kommunikation von Rammstein einzuschätzen ist.

Einschätzung:
Die dürftigen Statements aus dem Umfeld von Rammstein sind gewissermassen ein Lehrstück dafür, wie Krisenkommunikation NICHT funktionieren sollte:

Beitrag vom 16. Juni 2023 auf TeleBärn

Linkedin-Post zur Rolle des externen Krisenkommunikators

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Story:

Im Juni 2023 veranstaltet die BMW Bühler AG im TCS Trainingscenter Stockental ein Fahrsicherheitstraining – explizit nur für Frauen. Suggeriert dieses Vorhaben etwa, dass Frauen schlechter Autofahren als Männer?
Die Redaktion berntoday.ch wendet sich an Herrmannkomm, um Verena Gliesche-Stettler einschätzen zu lassen, wie die Öffentlichkeit dieses Thema aufnehmen könnte. 


Einschätzung:

Das Angebot eines Fahrtreinings für Frauen ist fraglos ansprechend, weil:

Der Beitrag auf Bärntoday

Story:

Auch die Sportredaktion der CH Regionalmedien (unter anderem Aargauer Zeitung, Luzerner Zeitung, Solothurner Zeitung, St. Galler Tagblatt) macht die von SRF News losgetretene Geschichte vom Nati-Captain auf Cameo auf. Weil Stefan Herrmann sich dazu bereits auf Radio Energy geäussert hat, befragt sie diesen dazu als PR-Experten.


Einschätzung:

Nach möglichen Gründen für das Engagement von Xhaka befragt, lässt sich über deren drei spekulieren:

Artikel vom 24. Mai 2023 in den CH Regionalmedien

Story:

Die Redaktion von Radio Energy stolpert über einen TikToker, der den Konsument:innen vor Augen führt, dass sie exponentiell mehr Kaltgetränke nachfragen, wenn neben einem Coca Cola-Automaten ein zweiter der Firma Pepsi Cola steht. Selbiges sei durchaus als ein vorsätzliches Vorgehen der Marketing-Betreibenden zu verstehen.


Einschätzung:

Natürlich ein gefundenes Fressen für den befragten Experten, der vorerst die Beobachtung des TikTokers bestätigt. Alsdann erörtert er in längeren Quotes erforschte und angewandte Phänomene der Verhaltenspsychologie und welcherlei Gefahren unsereins als Konsument:innen begegnen, wenn wir einen handelsüblichen Grossverteiler betreten.

Quote vom 21. April 2023 auf Radio Energy

Story:

Die Junge SVP Kanton Bern versteht das Spiel mit dem Stilmittel der Provokation ausgezeichnet zu spielen: Im jüngsten Husarenstreich sucht sie per Tweet Nackt-Doubles der zwei ehemaligen Bundesrätinnen Doris Leuthard und Simonetta Sommaruga. Erzürnte Kommentare sind ihr ebenso sicher wie Publikationen in den Online-Medien.

Einschätzung:
Wenn es mit dem Tweet die Absicht der Jungen SVP ist, Aufmerksamkeit und Reichweite zu erzielen, wird ihr das wohl gelungen sein. Wie immer hat aber auch diese zugegebenermassen bewusst ausgespielte Provokation ihre Kehrseiten: Die Dominanz der Provokation lässt sich zum einen nur schwer mit einer erwünschten Botschaft in Verbindung bringen (dass die Junge SVP offenbar gegen das Energiegesetz ist, liess sich schon vorher erahnen). Zum anderen schürt die Kampagne abwehrende oder gar gegenteilige Reaktionen, indem sich noch Unentschlossene bewusst gegen das Anliegen der Provozierenden wenden.

Beitrag vom 30. März 2023 auf TeleBärn

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