Gastkolumne | 11.05.2021

Blogger professionalisieren ihr Wirken

Werbetreibende schätzen die Arbeit von Bloggern seit Jahren. Problematisch in der Zusammenarbeit war hingegen, dass sie keine Standesregeln haben. Das ändert sich jetzt.

Selbst meine Studierenden am SMI wissen oft nicht, dass es hierzulande eine kleine, aber feine Blogosphäre gibt. Insbesondere in einzelnen Hobby-Sparten oder in populären Segmenten wie Lifestyle, Beauty, Mode, Family oder Food tummeln sich viele, vereinzelt prominent gewordene Blogger mit teilweise beachtlichen Reichweiten.

Für die Werbewirtschaft sind Blogger ideale Multiplikatoren: Über sie gelangen Botschaften einfach und ohne Streuverlust an hochaffine Dialoggruppen. Eine gute Zusammenarbeit mit ihnen war allerdings lange schwierig, weil sie keine Regeln einhalten müssen: Derweil Journalisten einen detaillierten Berufscodex haben, können Blogger ohne jegliche Ausbildung oder Leitlinien zu Werke gehen. Etliche Auftraggeber haben damit schon unerfreuliche Erfahrungen gemacht. Zwar haben die Blogger bereits 2013 (im helvetischen #DonutGate) selber festgestellt, dass sie ohne Standesregeln leicht zu instrumentalisieren sind. Aber erst jetzt beginnen sie, sich diese zu geben. Im März etwa haben die 58 Angehörigen der «Schweizer Familienblogs» verlauten lassen, dass sie fortan einen Ehrenkodex befolgen. Es bleibt zu hoffen, dass dieses Beispiel Schule macht. Nur so erlangen die Blogger den Platz als kompetente Partner in der Marketingkommunikation, den sie verdienen.

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