Story:
So einfach kann, so scheint es, Marketing sein: Zum wiederholten Male setzt Coca-Cola statt des klassischen Logos während einer bestimmten Zeit nur einen Vornamen auf das Etikett – ergänzt mit dem Slogan «Share a Coke with…». Der Kampagne, die 2011 in Australien aus der Taufe gehoben wurde, liegt ein simpler Gedanke zugrunde: Drucke beliebte Vornamen auf Cola-Flaschen und ermutige Menschen, diese mit Freunden zu «teilen» (was mit Hinsicht auf Social Media durchaus eine doppelte Bedeutung hat). Innerhalb kurzer Zeit hat Coca-Cola die Aktion in über 80 Länder exportiert, darunter natürlich auch die Schweiz. Radio Energy will vom Kommunikationsberater wissen, ob Marketing wirklich so leicht ist, wie das Beispiel zeigt.
Einschätzung:
Nein, Marketing ist bestimmt nicht so leicht! Eine der Raffinessen von «Share a Coke» ist gerade, dass sie darum einfach wirkt, weil sie die Aufgaben des Marketings im Grund den Konsumentinnen und Konsumenten übergibt: Diese setzen sich intensiv mit dem Produkt auseinander (weil sie die gewünschten Namen im Regal suchen), kaufen es, um es auch in der Community weiterzuverschenken, und bewerben die Flaschen schliesslich selber, indem sie Bilder davon in den Sozialen Medien publizieren.
Weitere Erfolgsfaktoren der Kampagne sind:
Klar, dass sich bei einem so grossen Erfolg einer so einfachen Kampagne sofort zahlreiche Nachahmer finden. Der Kommunikationsberater nennt dafür Beispiele wie etwa Toblerone, Nutella, Ovomaltine, Rivella, Red Bull und - über den Food-Bereich hinaus - Nivea oder die Velomarke Simpel.
Notiz am Rande: Dass er fürs erste Quote mit «Michael Herrmann» eingeführt wird, veranlasst den live zuhörenden Kommunikationsberater, eine augenzwinkernde Sprachnachricht aufs Studio-WhatsApp zu schicken. Worauf sich Moderator Roger Schürch umgehend wortreich und ebenso ausgenzwinkernd per Sprachnachricht entschuldigt.
Quote 1 in Energy Downtown vom 24. Juni 2025