Gastkolumne | 14.09.2021

Neue Wege zum Publikum

Früher wachten Medienschaffende als «Gatekeeper» darüber, welche Nachrichten ans Publikum gelangen. Heute erreichen wir es direkt – oder indirekt – über Soziale Medien.

Roger Federer muss sich erneute einer Knieoperation unterziehen, Tom Lüthi beendet seine Moto-GP-Karriere. Beide Nachrichten sprangen dem Publikum in grossen Lettern von Titelseiten entgegen und erreichten es über Radio, Fernsehen und Nachrichtenportale. Beide Informationen haben die Athleten aber nicht vor zahlreichen Mikrofonen und Kameras abgegeben. Nein, sie haben dafür einzig einen Post auf Instagram abgesetzt.

Mit Sozialen Medien erreichen Informationsabsender heute ihre eigenen Follower oder eben Abonnenten eines Kanals direkt. So gelingt es ihnen auch, die Hürde des «Gatekeepers» zu überwinden. Sie umgehen also den Weg über die Massenmedien, auf dem die Medienschaffenden nach journalistischen Kriterien prüfen, welche Informationen überhaupt an die Öffentlichkeit gelangen und wenn, in welcher Form.

Weil Befragungen aber gezeigt haben, dass Medienschaffende heute Soziale Medien als wichtige Informationsquellen nutzen, ist über sie und ihre Medien auch der indirekte Weg ans Publikum möglich. Wie Federer und Lüthi nutzen Kommunikatoren diesen «zweiten Weg» heute ganz bewusst. Die amerikanische Botschaft in Bern etwa verzichtet konsequent auf Konferenzen oder Informationen für die Medien und adressiert sie – zusammen mit ihren Followern – einzig noch über die Sozialen Medien.


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