Story:
«20 Minuten» vermeldet, dass ein Dozent der Universität Bern auf X (vormals Twitter) den Angriff der radikal-islamistischen Hamas auf Israel gewürdigt hat: «Das beste Geschenk, das ich vor meinem Geburtstag erhalten habe.» Seine Partnerin, selber Institutsleiterin und damit seine Vorgesetzte, nimmt ihn im gleichen Beitrag in Schutz. Damit entsteht - einmal mehr - eine delikate Situation für die Universität Bern, die umgehend reagiert und Konsequenzen in Aussicht stellt.
Einschätzung:
Ein Disclaimer «opinions are my own» schützt in derlei Fällen natürlich keinesfalls: Personen, die gegen aussen eine Körperschaft repräsentieren, sind immer auch corporate influencer - erst recht, wenn sie den Arbeitgeber in der Biographie benennen und in der Lehre tätig sind. Die entsetzten Reaktionen aus dem Publikum bestätigen im konkreten Fall denn auch, dass ein sofortiger Imagetransfer stattfindet.
Die Universität Bern sollte also vorerst überprüfen, ob die Tweets nicht, wie vom Dozenten vorgebracht, aus dem Zusammenhang gerissen sind. Ist dem nicht so, ist sie gut beraten, wenn sie die erwähnten «einschlägigen Richtlinien» und die rechtlichen Grundlagen schnellstmöglich als Messlatte nimmt, um die Konsequenzen auszusprechen und durchzusetzen.